Blote Bote: Rückblick auf die Exkursion nach Auschwitz

Von Johan Wiek

Die Stimmung auf dem Hinflug und bei der Ankunft war grundlegend positiv. Nach einer recht langen Reise angekommen, bezogen wir unsere Hütten. Diese waren wie kleine Häuser aufgebaut und boten eine Menge Freiraum. Gegessen wurde in dem Haupthaus, welches sich einige Meter von den aneinandergereihten Hütten befand.

Das Essen dort basierte auf Fleisch, was von manchen von uns nicht gemocht wurde, aber auch die vegetarischen Optionen waren, wie die nicht-vegetarischen Gerichte, überwiegend gut. Allen voran die Botwinka-Suppe, auch wenn ich mit dieser Meinung wahrscheinlich alleine stehe. Wir bekamen eine, zum Glück, kurzgehaltene Tour der Stadt Oswiecim und das war der erste Tag.

In den nächsten Tagen besuchten wir diverse Gedenkstätten sowie Auschwitz-Stammlager und Auschwitz-Birkenau. Diese Besuche waren außerordentlich eindrucksvoll und teilweise überwältigend, so überwältigend, dass man sich beeinflusst von all den unterschiedlichen Eindrücken und eigenen Gedanken oft nicht auf alles konzentrieren konnte, wodurch die Aufnahme der Informationen des Guides schwierig war.

Viele eindrucksvolle Erlebnisse

Weitere eindrucksvolle Erlebnisse umfassten einen Besuch des Museums des Künstlers Marian Kotodziej, einem Überlebendem Auschwitzs. Außerdem ein Zeitzeugengespräch mit einer Überlebenden, geboren in Auschwitz-Birkenau. Ein striktes Programm zog sich konsequent durch die einzelnen Tage, so blieb uns bis nach dem Abendessen gegen 18 Uhr wenig bis keine Freizeit. Die Freizeit, die wir dann jedoch hatten, war immer spaßig und herzlich.

Die letzten beiden Tage verbrachten wir in Krakau, dort aßen wir traditionelles, sehr gutes Essen und unterzogen uns weiteren Stadtführungen auf welchen die, meiner Meinung nach, große Schönheit Krakaus zum Vorschein trat. Auch besuchten wir eine weitere Synagoge, wie auch in Oswiecim. In dieser Synagoge sahen wir orthodoxe Juden, welche intensiv beteten. Ihnen zuzusehen war meiner Meinung nach faszinierend, zugleich aber auch befremdlich. Teilweise fühlte man sich wie in einem Zoo. Dieses Gefühl wurde dadurch gestärkt, dass die Betenden einen nicht wahrzunehmen schienen. Man bewegte sich fast wie unsichtbar, ein interessantes Gefühl.

Durch verschiedene bewegende Besuche an Orten mit schrecklicher Vergangenheit wurde uns als Klasse umso mehr bewusst, welch ein schlimmes Ausmaß der Holocaust doch tatsächlich hatte. Auch wenn uns dies schon vorher bewusst war, unter anderem auch durch die außerordentlich gründliche Vorbereitung durch Herrn Schröter-Liederwald in unserer Geschichtsepoche.

Die Sache mit den Koffern

Auf dem Rückweg dann trat zum ersten Mal ein größeres Problem auf: Zeit. Da unser Busfahrer im Stau stand und sich dieser Stau auch die ganze Fahrt über erstreckte, kamen wir mit 20 Minuten zum Boarden übrig am Flughafen an und mussten so unsere Koffer da lassen, da wir unseren Flug mit Gepäckaufgabe wahrscheinlich nicht geschafft hätten. So rannten wir nur mit Rücksäcken durch den Flughafen, bis wir schlussendlich am Gate standen. Jedoch hatte die Crew des Fluges das Flugzeug noch nicht betreten, am Ende des Tages hätten wir ausreichend Zeit gehabt unsere Koffer aufzugeben, aber damit hätte ja keiner rechnen können. Angekommen in Deutschland, wurden wir dann zu dem bestehenden Stress von über 30 Grad begrüßt.

Wir wollen allen Mitreisenden danken, Guides, Lehrkräften und auch unseren Mitschüler:innen, vielen Dank für die Geduld, die Aufmerksamkeit und die Ermöglichung der verschieden Erfahrungen in Polen.