„Die Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ (Max Frisch)
Der 16. März 2020 war im vergangenen Schuljahr der Tag, der unser Schulleben grundlegend verändert hat und weiterhin verändert. Der Corona-Lockdown hat unseren Schulbetrieb zunächst vollkommen still gelegt und danach, bis heute, unter eingeschränkten Bedingungen stattfinden lassen.
Zunächst noch unbehelligt von den Ereignissen, die uns später ereilten, fanden nach der letzten Mitgliederversammlung viele gelungene Veranstaltungen noch wie gewohnt an unserer Schule statt.
Die vorerst letzten Veranstaltungen
Die Schulgemeinschaft traf sich am 23.11.2019 im festlich geschmückten Saal zu unserem traditionellen, stimmungsvollen Novembermarkt. Die Besucher erfreuten sich an den zahlreichen Angeboten der Stände und konnten erste Weihnachtsgeschenke erwerben. Für die Kinder fanden Filzen, Kerzenziehen, Basteln und der Bau von Lebkuchenhäusern statt.
Erstmals trafen sich die ganze Adventszeit über alle Klassen jeden Freitagmorgen zu gemeinsamem Adventssingen in unserem Saal.
Kurz vor den Weihnachtsferien wurde für Schüler*innen und Eltern das Paradeisspiel von der Erschaffung Adams und Evas und deren Vertreibung aus dem Paradies aufgeführt, in dem viele Rollen von Schülern der Oberstufe beeindruckend und stimmungsvoll dargestellt wurden. Außerdem wurde das weihnachtliche Christgeburtspiel von Mitgliedern des Kollegiums dargeboten, dem die Zuschauer wieder mit Begeisterung folgten.
Ganz kurz vor dem Lockdown, am 6. und 7. März 2020 fand die vorerst letzte Veranstaltung an unserer Schule statt. Viele Menschen aus Deutschland trafen sich zur informativen Pro Kid Tagung an unserer Schule. Die Verköstigung der Teilnehmer übernahmen wieder Schüler*innen unserer 12. Klasse.
Schule neu erfinden…
Gleich danach wurden alle Schulen in Deutschland geschlossen. Sämtliches Unterrichtsgeschehen wurde hinsichtlich der Präsenz von Schüler- und Lehrer*innen im Gebäude auf null gefahren. Alle Schulveranstaltungen wurden abgesagt und Termine von sonst selbstverständlichen Konferenzen oder anderen Gremien fanden von jetzt auf gleich nicht mehr in Präsenz statt. Schule wurde „neu erfunden“. Das Lernen zu Hause (Homeschooling) wurde zum Alltag. Erst kurz vor Ende des Schuljahres fanden nach und nach wieder erste Unterrichte mit einzelnen Klassen in rollierendem System statt. Alles unter Eihaltung strenger Hygieneregeln, die die Ausbreitung des pandemischen Covid 19 Virus verhindern sollten.
Deshalb war es umso erfreulicher, dass kurz vor Schuljahresende dennoch der künstlerisch Abschluss der 12. Klasse mit einem gekürzten Programm unter besonderen Bedingungen stattfinden konnte. In zwei gelungenen Aufführungen präsentierten die Schüler*innen beeindruckend verschiedenste Programmpunkte aus ihren künstlerischen Fächern.
Zu Beginn des neuen Schuljahres 2020/21 startete der Unterricht erfreulicherweise mit allen Klassen, allerdings herrschte selbst in den Unterrichtsstunden strenge Maskenpflicht, was für alle Schüler*innen, besonders wegen der großen Hitze, eine enorme Herausforderung war. Die kurz darauf folgende Einschulung der ersten Klasse, die nur einmal im Leben stattfindet, wurde mit 32 Kindern erstmals an einem Samstag gefeiert! Und weil gerade alles anders ist, fand die Feier diesmal in zwei aufeinanderfolgenden Gruppen statt. Trotz der besonderen Umstände erlebten alle einen schönen und besonderen Tag.
Da von allen Eltern und Besuchern die Schule seit März nur noch in besonderen Ausnahmefällen betreten werden darf, ist vielen von Ihnen vielleicht entgangen, dass es in der Zwischenzeit einige Neuerungen in unserer Schule gegeben hat.
Ein neuer Bühnenvorhang
Dank der zahlreichen Spenden, für die wir uns hiermit ganz herzlich bei Ihnen bedanken möchten, konnten im März die Vorhänge der Bühne erneuert werden, die unseren Saal seitdem schmücken.
Der Aufzug läuft
Auch das Problem mit der Barrierefreiheit ist seit den Osterferien gelöst, indem im vorgesehenen und bis dahin leeren Schacht ein Aufzug eingebaut wurde, der seitdem auch für schwere Transporte in die oberen Etagen, z.B. von den Kindern, die die Bässe für die Streicherklasse bisher mühsam hinaufschleppen mussten, genutzt wird.
Die neue Heizungsanlage
In den Sommerferien wurde außerdem eine neue Heizungsanlage (Blockheizkraftwerk)von den Stadtwerken Witten eingebaut, die nicht nur unsere Schule beheizt, sondern auch den angrenzenden Kindergarten und das nebenanliegende Wohngebiet.
Leider mussten wir vergangenen Jahr auf viele gewohnte Veranstaltungen und Aktivitäten verzichten.
So konnten weder das Frühlingsfest, noch das Eurythmieforum und das Konzert des WDR stattfinden. Die Schüler*innen der 8. Klasse mussten auf ihr Klassenspiel, die 10. Klasse auf ihren Tanzkurs und Abschlussball verzichten und es wurden auch alle geplanten Klassenfahrten abgesagt, was die Schüler*innen sehr traurig stimmte.
Nun hoffen wir alle, nach diesem Schuljahr der außergewöhnlichen Ereignisse und Turbulenzen, baldmöglichst zu unserem gewohnten Schulalltagsleben zurückkehren können!
Anette Pröll und Katja Rothkirch