Klassenfahrt nach Krakau und Auschwitz: Ein unvergessliches Erlebnis

1. Tag: Montag, 09.09.2024

Endlich war es so weit! Unsere Klassenfahrt nach Krakau stand vor der Tür. Mit viel Vorfreude und einem Hauch von Nervosität saßen wir im Flugzeug nach Kattowitz-Pyrzowice. Die dreckigen Wolken unter uns schienen uns zu sagen, dass wir auf dem Weg zu etwas Großem sind. Am Flughafen angekommen, wurden wir von unserem Busfahrer freundlich empfangen. Der Transfer nach Krakau war aufregend; wir schauten aus dem Fenster und bestaunten die ersten Eindrücke Polens.

Das Jugendhotel Żaczek war unser Zuhause für die nächsten Tage. Wir konnten unser Gepäck im Gepäckraum lassen, was echt praktisch war. Danach ging es direkt zur Stadtführung „Erzpolnisches Krakau – zwischen Rom, Wien und Nürnberg“. Die Altstadt war einfach atemberaubend! Der Marktplatz war riesig und die Marienkirche mit ihren zwei Türmen war einfach ein Traum. Der Wawel Hügel hat uns mit seiner Geschichte in den Bann gezogen. Abends genossen wir ein leckeres Abendessen im Stadtrestaurant. Wir lachten viel und konnten es kaum erwarten, was uns die nächsten Tage bringen würden.

2. Tag: Dienstag, 10.09.2024

Nach einem stärkenden Frühstück begann der Tag mit einer Busfahrt zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, denn ich wusste, dass wir einen Ort besuchen würden, der viele Menschen in die Dunkelheit der Geschichte führte. Die Führung in Auschwitz I war schockierend. Die Häftlingsblöcke, der Todesblock und die Gaskammer waren Orte, die mir die Gänsehaut auf die Arme trieben. Es war schwer zu begreifen, was dort geschehen war.

Der Workshop am Nachmittag half uns, die Eindrücke zu verarbeiten. Es war gut, darüber zu sprechen und zu reflektieren. Die Rückfahrt nach Krakau fühlte sich anders an – viele von uns waren still und nachdenklich. Im Hotel gab es ein einfaches Abendessen, aber wir waren einfach zu beschäftigt, um viel zu reden. Jeder von uns hatte seine eigenen Gedanken und Gefühle.

3. Tag: Mittwoch, 11.09.2024

Heute ging es wieder zurück nach Auschwitz, diesmal zu Auschwitz II-Birkenau. Der Ort der Massenvernichtung war erschreckend und gleichzeitig bewegend. Die Ruinen der Gaskammern und Krematorien waren ein starkes Zeichen für das, was hier geschehen war. Das Denkmal zur Erinnerung an die Opfer ließ uns innehalten und nachdenken. Es war eine schwere, aber wichtige Erfahrung.

Nach einem weiteren emotionalen Tag besuchten wir das Kloster in Harmęże, wo wir die Ausstellung von Marian Kołodziej besichtigten. Die Kunstwerke waren tiefgründig und sprachen Bände über das, was er erlebt hatte. Abends waren wir wieder im Hotel, und obwohl die Stimmung schwer war, versuchten wir, ein wenig Normalität in unser Abendessen zu bringen.

4. Tag: Donnerstag, 12.09.2024

Nach dem Frühstück erkundeten wir Kazimierz, das ehemalige jüdische Viertel. Die Synagoge Remuh und der jüdische Friedhof waren beeindruckend und erinnerten uns an die reiche Geschichte der jüdischen Gemeinde in Krakau. Es war ein weiterer Tag voller Emotionen, als wir das ehemalige Ghettogelände besichtigten.

Ein ganz besonderer Moment war das Treffen mit einer Zeitzeugin im Museum Galicja. Ihren Geschichten waren so lebendig und berührend, dass wir alle gebannt zuhörten. Am Abend genossen wir ein köstliches Abendessen in einem jüdischen Restaurant in Kazimierz, begleitet von einem Klezmer-Konzert. Die Musik ließ uns für einen Moment die schweren Themen vergessen und brachte uns zum Lachen.

5. Tag: Freitag, 13.09.2024

Nach einem letzten Frühstück packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Flughafen Kattowitz-Pyrzowice. Die Rückfahrt war etwas melancholisch, denn wir hatten so viel erlebt – von der Schönheit Krakaus bis zu den dunklen Kapiteln der Geschichte. Der Rückflug nach Dortmund war ruhig, und wir reflektierten über die Erlebnisse der letzten Tage.

Diese Reise hat uns nicht nur viel über die Geschichte gelehrt, sondern uns auch gezeigt, wie wichtig es ist, diese Erinnerungen zu bewahren. Ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrungen mit meinen Freunden teilen konnte und werde diese Reise nie vergessen. (Tristan Warnecke)