Seit nun 14 Tagen proben die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse an ihrem Klassenspiel unter der Regie von Gabriel Schunck.
Das als „Komödie“ angeschriebene Stück verlangt einen fortwährenden Spagat der Darsteller. „ … in den Proben fühlt es sich so garnicht danach an, als arbeite man hier an einer Komödie …“.
Und tatsächlich verhandelt Ĉechovs Stück eine höchst dramatische, tief bewegende Geschichte und scheint vielmehr Tragödie denn Lustspiel – doch genau hier liegt die Spannung des Stückes verborgen – denn am Ende sind es doch genau die „großen“ Momente – das Pathos und das Drama, welche am schnellsten ins Absurde kippen.
Ĉechov beweist mit seiner „Möwe“ seinen visionären Blick und sein wegweisendes dramatisches Talent. Er läutet mit diesem Stück (erschienen 1895) die Moderne im Theater ein – er bricht mit Konventionen und Idolen – zum Glück! Denn darum hat „Die Möwe“ in 130 Jahren nichts an Aktualität und Glaubwürdigkeit verloren.
Aufführungen im Saal der Blote Vogel Schule am 13. + 14.10.2017 um 20 Uhr und am 15.10. 2017 um 18 Uhr.
(Text und Bild: Gabriel Schunck)
